Seriell aus dem Sanierungsstau: BIM modernisiert erste Feuerwache in Deutschland mit innovativem Sanierungskonzept

In Charlottenburg-Nord geht die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) deutschlandweit voran und lässt die erste Feuerwache seriell sanieren. Das Projekt könnte zum Vorbild für die schnelle und wirtschaftliche energetische Modernisierung kommunaler Liegenschaften werden.

Die rund 2.750 Quadratmeter große Feuerwache erhält für rund 2 Mio. Euro eine neue Gebäudehülle aus 86 bis zu 8,58 Meter hohen und 2,36 Meter breiten Fassadenelementen in Holztafelbauweise. Diese werden inklusive Dämmung, Fenstern, Lüftung und Sonnenschutz im Werk vorgefertigt, per Tieflader auf die Baustelle transportiert und dort nur noch moniert. Die Erneuerung der Gebäudehülle dauert mit dem innovativen Verfahren nicht länger als vier Wochen. Nach der Sanierung reduziert sich der Energiebedarf der zweigeschossigen Feuerwache um 255.000 Kilowattstunden pro Jahr, die jährliche CO2-Einsparung liegt bei rund 53 Tonnen. 

Serielles Sanieren soll BIM-Standard werden

„Um unsere Gebäude fit für die klimaneutrale Zukunft zu machen, setzt die BIM auf nachhaltige Baustoffe und innovative Verfahren. Dazu gehören auch zukunftsweisende Themen wie das serielle Sanieren, die in unserem InnoLab vorangetrieben und als BIM-Standards etabliert werden“, machte Martin Sowinski, Mitglied der BIM-Geschäftsleitung, bei einer gemeinsamen Baustellenbesichtigung mit der Deutschen Energie-Agentur deutlich.

Serielles Sanieren kombiniert digitale Planung mit automatisierter Vorfertigung und standardisierten Prozessen. Das innovative Konzept ermöglicht es, mit den zur Verfügung stehenden Fachkräften mehr Bestandsgebäude in kürzerer Zeit energetisch zu modernisieren. Auswertungen bereits realisierter Projekte haben gezeigt, dass Energieeinsparungen von bis zu 90 Prozent erreicht werden und sich selbst sogenannte „Worst Performing Buildings“ mit serieller Sanierung energetisch auf Neubau-Niveau bringen lassen.

Kommunale Bestände optimal geeignet

„Rund 30 Prozent aller Gebäude sind prinzipiell für serielles Sanieren geeignet. Aufgrund ihrer einfachen Gebäudekubatur eignen sich Feuerwachen, Polizeidienststellen, Schulen, Kindergärten und Sporthallen besonders gut. Insofern kann die Feuerwache in Charlottenburg-Nord zur Blaupause für die energetische Modernisierung kommunaler Bestandsgebäude in Deutschland werden“, betonte Uwe Bigalke, Teamleiter Serielles Sanieren bei der Deutschen Energie-Agentur (dena).

Zu den gesamten Leistungen zur energetischen Sanierung des Gebäudes, die mit rund 500.000 Euro der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert werden, gehört auch die vollständige Erneuerung der TGA. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert grünen Strom, ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk umweltfreundliche Wärme. Das BHKW wurde bereits 2011 in Betrieb genommen und versorgt den mit insgesamt rund 40.000 m2 größten Standort der Berliner Feuerwehr am Nikolaus-Groß-Weg 2. Auf dem Gelände finden sich neben der seriell sanierten Feuerwache auch der Technische Dienst, die Leitstelle, Zentralwerkstatt, Kleiderkammer, IT-Abteilung sowie Teile der Verwaltung.

Bundes- und Landespolitik unterstützen serielle Sanierung

Am 21. März informierten sich mehr als 20 Vertreter der Bundes- und Landespolitik auf der Baustelle am Nikolaus-Groß-Weg 2 über das zukunftsweisende Sanierungskonzept. Auf Initiative der Deutschen Energie-Agentur (dena) hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Bundesförderung Serielles Sanieren (Fokus Entwicklung) und den Bonus für Serielles Sanieren (Fokus Realisierung) im Rahmen der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) eingeführt. Damit ist serielles Sanieren bei deutlich schnellerer Umsetzung bereits heute auf einem vergleichbaren Kostenniveau wie konventionelle Lösungen. Der Berliner Senat unterstützt die energetische Modernisierung seiner Landesgebäude mit dem Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE) der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. 

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