Das „Dragonerareal“ und die BIM im Modellprojekt Rathausblock

 Das damals im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) befindliche „Dragonerareal“ im Herzen Kreuzbergs – ein ehemaliger Kasernen-Standort – sollte zum Höchstpreis an einen privaten Investor veräußert werden. Initiativen aus der Zivilgesellschaft und engagierte Einzelpersonen setzten sich dafür ein, das Grundstück dauerhaft als innerstädtische Fläche für bezahlbaren Wohnraum und Gewerbe im öffentlichen Eigentum zu sichern.

Das „Dragonerareal“ wurde gemäß den Regelungen des Hauptstadtfinanzierungsvertrags schließlich vom Bund an das Land Berlin übertragen. Im November 2018 wurde die Grundstücksübertragung beurkundet. Die Liegenschaft befindet sich seitdem im Sondervermögen für Daseinsvorsorge (SODA) und wird durch die BIM treuhänderisch verwaltet.

Auf dem rd. 47.100 m² umfassenden Areal soll ein Mischgebiet mit überwiegendem Wohnanteil und Gemeinbedarfseinrichtungen, Gewerbeflächen, Kultur und Grünflächen entwickelt werden. Der Sanierungsprozess findet im Rahmen eines modellhaften Partizipationsprozesses statt. Es sollen Spielräume für Innovationen beim Planen, Bauen und bei den Organisations- und Kooperationsformen genutzt werden. Das „Modellprojekt Rathausblock“ wird durch eine Kooperation aus sechs Akteur:innen getragen: der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, dem Vernetzungstreffen Rathausblock, dem Forum Rathausblock, der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH und der BIM. Als Eigentümervertreterin des Landes Berlin ist die BIM u.a. für die Flächenvergabe im Erbbaurecht und für die Sanierung der Bestandsgebäude zuständig. Auch die Erweiterung des angrenzenden Finanzamtes fällt in den Verantwortungsbereich der BIM. 

Im Januar 2020 endete ein städtebauliches Werkstattverfahren für das Dragonerareal und angrenzende Bereiche. Der Entwurf des Teams SMAQ/Man Made Land/Barbara Schindler wurde als Sieger gekürt. Nach der Überarbeitung des städtebaulichen Siegerentwurfs wurden im Frühjahr 2022 die ersten Maßnahmen zur Umsetzung des Konzeptes auf dem Areal begonnen.

Erste bauvorbereitende Maßnahmen sind durch die BIM bereits realisiert worden. 2022/2023 erfolgte der Abriss der nicht-denkmalgeschützten Bestandsgebäude im südlichen Bereich des Grundstücks. Hier befanden sich ein Gebäuderiegel aus dem Jahr 1954 und eine Werkstatthalle aus dem Jahr 1966. Im Jahr 2024 werden die Abrissarbeiten im Auftrag der BIM in den Baufeldern „Mitte“ und „West“ fortgesetzt. Hierfür müssen alte Garagen sowie der nicht-denkmalgeschützte Anbau der „Adlerhalle“ weichen. Entsprechend der städtebaulichen Planung für die Quartiersentwicklung wird auf den Flächen u.a. ein Wohnhochhaus der WBM entstehen.

Mehr Informationen rund um das Modellprojekt Rathausblock und das das städtebauliche Konzept finden Sie auf der Informationsplattform des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg: https://www.berlin.de/rathausblock-fk/

Über den Fortschritt der Abrissarbeiten können Sie sich durch das Quartiers-Logbuch der Kooperation informieren: https://www.berlin.de/rathausblock-fk/aktuelles/quartiers-logbuch/