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Sanierungsmaßnahmen am Brandenburger Tor

Nach dem am 15. Januar 2023 gegen 23.30 Uhr ein Pkw mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Säule an der Ostseite des Brandenburger Tors gefahren ist, sind die Sanierungsmaßnahmen im Auftrag der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) in vollem Gange. Bereits am Montag (16.01.) war die BIM mit Vertreter:innen des Bezirksamts Mitte von Berlin und den Gewerken (Steinrestaurierung, Metallrestaurierung, Fassadenschutz- und Reinigung und Gerüstbau) am Brandenburger Tor, um die Schäden zu begutachten, die ersten Schritte einzuleiten und den betroffenen Bereich durch einen Bauzaun zu sichern.
Mit der Beseitigung der Ölflecken wurde ebenfalls direkt am Montag begonnen, um ein tieferes Eindringen in das Gefüge des Sandsteins zu stoppen. Die Sandsteinsäule 5, die durch den Aufprall insgesamt den größten Schaden genommen hat, sowie weitere Säulen, Flächen im Tordurchgang und am Relief sind bis in eine Höhe von ca. 6,80 Meter mit Motorenöl bespritzt. Für die Entfernung des Öls wird mit chemischen Kompressen gearbeitet, die das Öl über die Poren des Sandsteins herausziehen. Die Einwirkzeit der Kompressen beträgt je nach Verschmutzungsgrad mehrere Tage und muss mehrmals wiederholt werden. Dadurch können die Arbeiten entsprechend viel Zeit in Anspruch nehmen.
Die mechanischen Schäden und Abplatzungen an der Säule 5 werden durch materialidentische Vierungen und Mörtelergänzungen von den Steinrestauratorinnen beseitigt. Die geschädigten Fugen werden ausgebessert. Die Sockelverkleidung aus Sandsteinplatten an der Südostecke der Durchfahrt 5 wird ggf. teilweise erneuert. Der beschädigte Putz wird mit Putzmörtel angetragen und erhält einen neuen Anstrich.
Der zerstörte gusseiserne Radabweiser an der Säule 5 zur Durchfahrt 5 wurde bereits entfernt. Ein Metallrestaurator ist beauftragt, diesen vollständig zu rekonstruieren und zu erneuern. Das Fundament wird entsprechend ertüchtigt. Alle Maßnahmen werden in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt Berlin und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa umgesetzt.
Die beauftragte Statikerin bestätigte am Donnerstag (19.01.), dass es keine tiefergehenden Schäden gibt. Es wird mit Sanierungskosten von rund 39.000 EUR gerechnet. Eine Übernahme der Summe durch die Gebäudeversicherung wird aktuell noch geprüft. Mit Blick auf die winterlichen Witterungsverhältnisse ist mit der Fertigstellung der Sanierung im März 2023 zu rechnen.