Ökokonto

Projektbeschreibung

Ein Ökokonto ist ein innovatives Instrument der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung, mit dem Berlin ökologische Ausgleichsmaßnahmen vorausschauend umsetzt. Dabei werden Kompensationsflächen bereits vor Bauvorhaben geschaffen – so lässt sich Zeit gewinnen, Bürokratie reduzieren und Biodiversität stärken

Im Jahr 2023 hat die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH als erstes und bislang einziges Unternehmen in Berlin ein naturschutzrechtliches Ökokonto realisiert. Dabei wurden auf einer Fläche von rund 44.000 m² der ehemaligen Bezirksgärtnerei Marienfelde bauliche Strukturen abgebaut, 25.000 m² entsiegelt und hochwertige Biotope angelegt: 60 Bäume, über 450 Sträucher, 14.000 m² Frischwiese und 16.000 m² Trockenrasen – insgesamt etwa 1.600 Ökopunkte

Das Ökokonto dient zur Kompensation für BIM-eigene Infrastrukturprojekte (z. B. Feuerwachen, Polizeistationen), steht aber auch anderen Bauherren offen. So konnten bereits landeseigene Wohnungsbaugesellschaften das Guthaben nutzen, um mehrere hundert Wohnungen zu realisieren. Diese modellhafte Kombination von Naturschutz und effizienter Stadtentwicklung wurde mehrfach öffentlich als Best-Practice hervorgehoben. 

 Berlin treibt parallel die gesamtstädtische Ausgleichskonzeption voran und plant weitere Flächen, z. B. an Margaretenhöhe, Wiltbergstraße und Quickbornerstraße. Die BIM identifiziert dauerhaft neue Grundstücke zur Schaffung präventiver Ausgleichsflächen – ein zentraler Baustein für nachhaltige Stadtplanung

 

Key Facts 

  • Berlins erstes unternehmensgeführtes Ökokonto: umgesetzt von der BIM 2023 in der ehemaligen Bezirksgärtnerei Marienfelde (44.000 m²).
  • Maßnahmenumfang: ca. 25.000 m² Entsiegelung, 60 Bäume, 450 + Sträucher, 14.000 m² Frischwiese, 16.000 m² Trockenrasen – generiert ~ 1 600 Ökopunkte.
  • Wirtschaftlicher Nutzen: Ermöglicht schnelle Genehmigungen, reduziert Verzögerungen und spart Zeit & Kosten bei Infrastruktur- und Wohnungsbau.
  • Doppelnutzen: Eigen- und Fremdnutzung – BIM stellt das Ökokonto auch externen Bauherren zur Verfügung. Wohnungsbaugesellschaften haben das Guthaben bereits genutzt.
  • Ökologische Vielfalt: Mischung aus Wiese, Gehölz und Trockenrasen macht Stadtnatur für alle erlebbar – Dauereinsatz mit Pflege vereinbart.

 

Ziel des Projekts

Das Ökokonto verfolgt das Ziel, ökologische Ausgleichsmaßnahmen vorausschauend und strategisch umzusetzen, um den Anforderungen des Naturschutzrechts effizient gerecht zu werden. Statt wie bisher üblich erst bei konkreten Bauvorhaben nach geeigneten Kompensationsflächen zu suchen, schafft das Ökokonto bereits im Vorfeld hochwertige Ausgleichsmaßnahmen und stellt diese bei Bedarf bereit. Dadurch lassen sich Genehmigungsverfahren erheblich beschleunigen, Planungsprozesse optimieren und Bauvorhaben – insbesondere im öffentlichen Interesse wie Infrastruktur- oder Wohnungsbauprojekte – zügig realisieren.

Gleichzeitig wird mit dem Ökokonto ein wirksamer Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und zur Entwicklung klimaresilienter Stadtnatur geleistet. Durch langfristige Pflegevereinbarungen und öffentlich zugängliche Flächen entsteht zudem ein Mehrwert für die Stadtgesellschaft. Langfristig soll das Ökokonto als skalierbares Modell dazu beitragen, weitere geeignete Flächen im Berliner Stadtgebiet zu sichern und systematisch in die gesamtstädtische Ausgleichsstrategie zu integrieren.

 

Projektpartner:innen

Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, Bezirk Tempelhof‑Schöneberg