Haus der Statistik

Projektbeschreibung

Der Gebäudekomplex in unmittelbarer Nähe des Alexanderplatzes wurde von 1968 bis 1970 errichtet und stand seit 2008 leer. 2017 hat das Land Berlin und somit die BIM das Areal übernommen und entwickelt es seither im Rahmen des gemeinwohlorientierten Modellprojekts „Haus der Statistik“. Die sogenannte Koop5, bestehend aus den Kooperationspartner:innen Bezirk Mitte (BA Mitte), Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM), Zusammenkunft Berlin eG (ZKB), Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (SenStadt) und BIM erarbeiteten gemeinsam das Konzept für eine zukünftigen Nutzung des Quartiers „Haus der Statistik“.

2022 begann die BIM mit der Sanierung des Bestandsgebäudes; die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant – nach nur gut drei Jahren. Im Mai eröffnete bereits das Finanzamt Mitte/Tiergarten in den Abschnitten B & C seine Pforten und ist somit der erster Nutzer nach der Sanierung. Ende des Jahres beginnt der Einzug der BIM in Abschnitt D.

Nach der vollständigen Entkernung und dem Rückbau der Bestandsfassade umfasste das Projekt die Herrichtung der einzelnen Gebäudeteile. Das Gebäude erhielt eine neue Fassade nach Maßgaben des Siegerentwurfs aus dem vorgeschalteten Fassadenwettbewerb. Für die Erschließung werden u. a. neue Treppenhäuser und auch alle Aufzugsanlagen neu hergestellt. Die Gebäudetechnik entspricht modernen Standards. Die Dachflächen wurden als Gründach mit PV-Anlagen hergestellt. Neben den Technikflächen auf den Dächern entstehen auch Dachterrassen zur Nutzung. Das Projekt ist nach dem BNB-Standard „Silber“ zertifiziert. 

Die Komplexität bei der Sanierung des Bestandsgebäudes ist indes nicht alltäglich: Die Sanierung erfordert höchste technische und bauliche Präzision. Es lagen zudem keine Bestandsunterlagen zur Statik vor. Die Herausforderung lag insbesondere im Umgang mit schadstoffbelasteten Materialien, die sorgfältig rückgebaut wurden. Gleichzeitig werden die bestehenden Stahlbeton-Skelettstrukturen erhalten und für moderne Anforderungen ertüchtigt.

Durch gezielte Bestandssanierungen und intelligente Modernisierungsmaßnahmen wurden moderne Nutzungsmöglichkeiten realisiert und zugleich eine klimafreundliche Energieversorgung geschaffen. Die energieeffiziente Wärme- und Kälteversorgung basiert auf der Nutzung der Wärme aus dem Abwasser und spart allein für das Bestandsgebäude rund 446 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Die klimafreundliche Energieversorgung und das innovative Regenwassermanagement sorgen dafür, dass das Gebäude eine nachhaltige Immobilie im Berliner Stadtbild ist und das Landeskonzept Schwammstadt unterstützt wird. 

Für die BIM ist das Haus der Statistik ein besonderes Objekt, denn als landeseigene Immobiliendienstleisterin die Bestandssanierung und Quartiersentwicklung eines so historischen Gebäudes betreuen zu dürfen, heißt, eine neue Zukunft mitten in Berlin zu gestalten.

 

 

Keyfacts 

  • Seit 2017 arbeiten die Koop5-Partner:innen an einer zukunftsweisenden Quartiersentwickelung für das Modellprojekt „Haus der Statistik“. Die Koop5, das sind neben der BIM der Bezirk Mitte, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (SenStadt), die WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH und die ZUsammenKUNFT Berlin eG (ZKB), Vertreterin der verschiedenen Akteur:innen im Quartier
  • Das Haus der Statistik besteht aus den vier Gebäudeabschnitten A, B, C, D. Im Bestand (46.000 m²) und durch Neubauten (65.000 m²) ensteht Raum für Verwaltung Kunst, Kultur, Soziales und Bildung, bezahlbares Wohnen sowie ein neues Rathaus der Zukunft in Mitte.
  • Das Finanzamt Berlin Mitte/Tiergarten ist seit Mai 2025 der erster Nutzer nach der Sanierung des Bestandsgebäudes.

 

Ziel des Projekts

Mit einem verantwortungsvollen Umgang mit Immobilien und Ressourcen werden Bestandsimmobilien gezielt weiterentwickelt, um unnötigen Abriss zu vermeiden. Durch durchdachte Sanierungen und intelligente Modernisierungsmaßnahmen entsteht eine klimafreundliche Energieversorgung, die zugleich moderne Nutzungsmöglichkeiten eröffnet. Im Fokus steht die nachhaltige Bewirtschaftung und Weiterentwicklung der landeseigenen Immobilie durch innovative Sanierungskonzepte im Bestand. Damit werden zukunftsfähige Ansätze gefördert, um den Berliner Immobilienbedarf langfristig zu sichern und die Klimaziele der Stadt zu erreichen.

 

Projektpartner:innen

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (SenStadt), WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH, ZUsammenKUNFT Berlin eG (ZKB), Berliner Stadtwerke für die Energieversorgung