Dragonerareal

Projektbeschreibung

Das “Modellprojekt Rathausblock” im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg umfasst das das 4,7 Hektar große „Dragonerareal“ und umliegende Grundstücke. Ziel ist die Entwicklung eines gemeinwohlorientierten, gemischt genutzten und ökologisch zukunftsweisenden Stadtquartiers. Das Projekt zeichnet sich durch eine enge Kooperation zwischen öffentlichen Institutionen, landeseigenen Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Initiativen aus. Die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH vertritt als Kooperationspartnerin die Eigentümerinteressen des Landes Berlin und ist unter anderem für die Bewirtschaftung, die Vermietung und die Vergabe von Flächen zuständig. Auch die Baufeldfreimachung für den Wohnungsneubau sowie die Sanierung der denkmalgeschützten Bestandsgebäude obliegen der BIM. 

Das städtebauliche Konzept für den Rathausblock, entwickelt von SMAQ Architekten in Zusammenarbeit mit Man Made Land und Barbara Schindler, sieht u.a. eine Mischung aus bezahlbarem Wohnraum, Flächen für Gewerbe und Verwaltung sowie gemeinwohlorientierte Angebote vor. Besonderes Augenmerk liegt auf der Integration der historischen Bausubstanz. Die Entwicklung des Areals erfolgt über mehrere Jahre und in verschiedenen Abschnitten. 

Ein zentrales Element des Modellprojektes ist die umfassende Bürgerbeteiligung. Regelmäßige Foren, Werkstätten und Arbeitsgruppen ermöglichen es der Stadtgesellschaft, aktiv an der Gestaltung des Quartiers mitzuwirken. 
Die Geschichte des „Dragonerareals“ spiegelt die wechselvolle Entwicklung Berlins wider. Ursprünglich war das Gelände eine gemeinschaftlich genutzte Weidefläche, der sogenannte „Upstall“. Mit dem Bau des Landwehrkanals zwischen 1840 und 1850 und der Errichtung der Garde-Dragoner-Kaserne im Jahr 1855 wurde das Areal militärisch geprägt. Während der Novemberrevolution 1919 war die Kaserne Schauplatz politischer Auseinandersetzungen. In den 1920er Jahren erfolgte die Umnutzung zu zivilen Zwecken; das Mannschaftsgebäude wurde zum Finanzamt, und die Stallgebäude beherbergten Kfz-Betriebe. Während des Zweiten Weltkriegs diente das Gelände als innerstädtischer Rüstungsstandort mit dem Einsatz von Zwangsarbeiter:innen. Nach dem Krieg wurde das Areal von kleinen Gewerbebetrieben und kulturellen Einrichtungen genutzt. Die geplante Privatisierung in den 2010er Jahren stieß auf Widerstand aus der Stadtgesellschaft, was letztlich zur Rückübertragung an das Land Berlin führte. Heute steht das „Dragonerareal“ exemplarisch für eine gemeinwohlorientierte und kooperative Stadtentwicklung und befindet sich im Sondervermögen für Daseinsvorsorge (SODA).

Zeit reisen und Geschichte erleben

Keyfacts

  • Kooperative Stadtentwicklung mit Modellcharakter: Das Projekt basiert auf einer Kooperation zwischen Verwaltung, landeseigenen Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen, die seit 2019 in einer Kooperationsvereinbarung als “Modellprojekt Rathausblock” festgehalten ist.
  • Nutzungsmischung auf engem Raum: Auf dem sogenannten „Dragonerareal“ entstehen Flächen für Wohnen, Arbeiten, Verwaltung und gemeinwohlorientierte Angebote – ein vielfältig durchmischtes Quartier mitten in der Stadt, das urbane Dichte mit sozialer Offenheit verbindet.
  • Erhalt und Integration historischer Bausubstanz: Die denkmalgeschützten Gebäude des ehemaligen Kasernengeländes werden behutsam saniert und für neue Nutzungen wie Kultur, Gewerbe und gemeinwohlorientierte Angebote integriert.

     

Projektpartner:innen

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Senatsverwaltung für Finanzen, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH, Vernetzungstreffen Rathausblock, Forum Rathausblock

Ansprechpartner:innen

Projektteam Dragonerareal

E-Mail-Verteiler des Projektteams